Der Rosmarin ist einer der bekanntesten Gewürzkräuter und wurde bereits im Altertum wegen seiner vielseitigen Anwendung hochgepriesen. Seine zahlreichen Inhaltsstoffe machen es zu einem beliebten Küchen- und Heilkraut.
Falls Du selbst die Vorteile von Rosmarin erleben möchtest, haben wir für Dich hier alles was Du für den Anbau und für die Pflege wissen musst. Zudem findest Du hier nützliche Kochideen für Rosmarin.
Das Wichtigste in Kürze
- Rosmarin ist ein Mittelmeergewächs und gehört zu der Pflanzenfamilie Lippenblütler.
- Rosmarin kann vielseitig sowohl in der Küche als auch in der Heilkunde eingesetzt werden.
- Die Pflanze Rosmarin wird üblicherweise aus Stecklinge vermehrt und nicht aus Sämlinge.
- Da Rosmarin ein Wenigverzehrer ist, braucht es wenig Nährstoffe und Wasser.
Kurzporträt der Rosmarin
Der Rosmarin ist ein Mittelmeergewächs der Gattung Salvia und gehört zu der Familie der Lippenblütler. Besonders gerne wächst Rosmarin an Felshängen und ist somit gut für einen Steingarten geeignet. Der Name selbst leitet sich vom lateinischen „rosmarinus“ ab und heißt übersetzt „Tau des Meeres“.
Die immergrüne Pflanze wurde schon in der Antike von den Römern, Griechen und Ägyptern wegen ihrer intensiv duftenden ätherischen Ölen für Räucherungen eingesetzt. In heutiger Zeit wird Rosmarin jedoch als Kraut zum Würzen von Fleisch, Gemüse, Fisch, Kartoffeln verwendet.
In der Naturheilkunde wird der getrocknete Rosmarin als Tee zur Behandlung von Kopfschmerzen und zur Anregung des Kreislaufes eingesetzt. Zusätzlich hat das Rosmarinöl eine antiseptische Wirkung und wirkt zudem antimykotisch auf unterschiedliche Schadpilze.
Schritt-für-Schritt-Anleitung für das Aussäen und Vorziehen von Rosmarin
Damit Du Rosmarin von Samen züchten kannst, ist meist eine Vorkultur im Gewächshaus oder Anzuchtschale notwendig. Die Samen brauchen dabei eine ständige Wärme, da sie eine Keimtemperatur von um die 20 Grad haben. Am besten beginnst Du die Vorkultur auf Deiner Fensterbank im Frühling oder Anfang Sommer.
Rosmarin ist eigentlich ein Lichtkeimer, jedoch solltest Du die Samen etwa 0,5 bis 1 cm in das Substrat drücken. Die Erde sollte vor allem nährstoffreich sein. Um den Monat Mai herum kannst Du allmählich dann die kleinen Pflanzen ins Freibeet umpikieren.
Häufig wird jedoch nicht empfohlen Rosmarin aus Samen zu züchten, da es häufig in der Anzucht zu Schwierigkeiten kommen kann. Bei der Aufzucht durch Samen solltest Du vor allem Geduld mitbringen und nicht sofort aufgeben, wenn Du auch nach längerer Zeit noch keine Pflänzchen siehst, da der Rosmarin sich beim Wachsen viel Zeit lässt. Eigen aufgezüchtetes Rosmarin hat jedoch häufig den Vorteil, dass es deutlich aromatischer als hochgezüchtete Rosmarin Pflanzen ist.
Pikieren des Rosmarins
Damit Deine Keime nicht sterben und sich auch nicht gegenseitig im Wachstum stören, musst Du sie rechtzeitig pikieren. Worauf es beim pikieren Deiner Keime ankommt, erfährst Du jetzt.
Pikieren bedeutet, die einzelnen Sämlinge umzusetzen, damit sie genug Platz haben zum Wachsen. Dadurch können sie auch mit der Zeit stärkere Wurzeln schlagen. Den richtigen Zeitpunkt zum pikieren Deines Rosmarin erkennst Du, wenn sich das erste Blattpaar gebildet hat.
Zum pikieren selbst, benötigst Du einen Pikierstab oder etwas Ähnliches wie zum Beispiel ein Schaschlikspieß oder ein Zahnstocher. Beim pikieren steckst Du den Stab vorsichtig unter die Wurzel und versuchst so vorsichtig wie möglich den Sämling mit so vielen Haarwurzeln wie möglich aus der Erde auszuhebeln.
Jetzt setzt Du die Sämlinge jeweils einzeln in die neue Erde ein. Bei einer Topfkultur werden etwa 4-5 Sämlinge in ein genügend großes Pflanzgefäß pikiert. Ab Mitte Mai werden die vorgezogenen Pflanzen dann in den Kräutergarten ausgepflanzt.
Rosmarin aus Stecklinge pflanzen
Rosmarin aus Samen zu ziehen ist eine schwierige Angelegenheit. Es ist deutlich einfacher und zuverlässiger durch Stecklinge zu vermehren. Es empfiehlt sich im Frühjahr mit der Stecklingsvermehrung zu beginnen.
Dabei schneidest Du von der Mutterpflanze in etwa 10 Zentimeter lange, junge und noch grüne Triebe ab. Zum Schneiden verwende am besten ein Messer, da eine Schere Quetschungen an der Schnittstelle bewirken können.
Danach pflanzt Du den Trieb in einen Topf mit einem Sand-Erde-Gemisch und hältst dabei die Mischung konstant feucht. Die Stecklinge sollten dabei nicht zu tief in der Erde stecken, lediglich etwa ein Zentimeter oberhalb der Schnittstelle sollte im Substrat stecken. Statt in einem Topf kannst Du auch zunächst die Stecklinge in eine Vermehrungsplatte einpflanzen.
Den Topf oder die Vermehrungplatte selbst stellst Du am besten an einem warmen und sonnigen Ort. Nach etwa 4 Wochen werden sich aus dem Trieb Wurzeln bilden. Nun heißt es, die jungen Pflanzen in einzelne Töpfe umzusetzen.
Rosmarin: Pflege
Rosmarin ist eine pflegeleichte Pflanze und benötigt nicht sonderlich viel Wasser. Da sie ein Mittelmeergewächs ist, verträgt sie auch einiges an Hitze und trockenen Boden. Jedoch braucht auch Rosmarin bei starker Hitze immer mal wieder etwas Wasser. Ansonsten reicht es, dass Du Dein Rosmarin in mäßigen Abständen bewässerst.
Düngen des Rosmarins
Sowohl beim Gießen als auch beim Düngen ist Sparsamkeit beim Rosmarin gefragt. Rosmarin ist ein Schwachzehrer und benötigt nur wenig Nährstoffe. Bedeutet das eine Beimischung von zwei oder drei Gaben Kräuterdünger oder Hornspäne für die Pflanze ausreichend sind. Stattdessen kannst Du auch in die oberste Erdschicht verrotteten Kompost einarbeiten. Bei Rosmarin im Topf wird hingegen ein Flüssigdünger über das Gießwasser verwendet.
Ernte von Rosmarin
Du kannst Rosmarin theoretisch über das ganze Jahr hinweg ernten, jedoch ist im Frühjahr kurz vor Blüte der beste Zeitpunkt, da hier dann der Gehalt an ätherischen Ölen am höchsten ist. Dabei kannst Du sowohl ganze Triebe, als auch einzelne Blätter abschneiden.
Eine regelmäßige Ernte ist wichtig, damit ein zu starkes Verholzen vermieden wird. Hierbei solltest Du die obersten 5-10 Zentimeter eines Triebes abschneiden.
Die jungen Triebspitzen eignen sich dank ihres intensiven Aromas zudem gut als Küchenkraut. Dabei kannst Du die Triebe sowohl frisch als auch getrocknet in der Küche verwenden.
An warmen Sommertagen eignet es sich am besten die Triebe vor dem Mittag abzuschneiden und in einem Bündel zusammen kopfüber an einen luftigen Ort aufzuhängen. Auf diese Weise verlieren die Triebe am wenigsten Aroma.
Zusätzlich kannst Du auch im Frühjahr die Blüten des Rosmarin pflücken. Diese sind nicht nur aromatisch, sondern dienen wunderbar als dekoratives Element bei Gerichten.
Rosmarin Fruchtfolge und Mischkultur
Ein abwechslungsreicher Nutzgarten kombiniert verschiedene positive Eigenschaften einer Mischkultur von Kräutern und Gemüse. So gibt es wie beim Menschen auch bei den Pflanzen gute und schlechte Nachbarn.
In der Mischkultur ist aber auch die Fruchtfolge wichtig, bedeutet in welcher Reihenfolge die Pflanzen angebaut werden, um die Nährstoffe im Boden effizient zu nutzen. Da Rosmarin ein Schwachzehrer ist, stellt er selbst keine Ansprüche an die Vorfrucht dar.
Rosmarin wächst ohne Probleme gut als Mischkultur mit Schnittlauch, Salbei, Rosen, Oregano, Thymian und Basilikum. Rosmarin fördert zudem das Wachstum von Basilikum.
Am besten eignen sich andere mediterrane Kräuter aus der Lippenblütler Pflanzenfamilie, die ähnliche Bedürfnisse beim Pflegen, gießen und Boden haben. Bedeutet Pflanzen die auch gut mit nährstoffarmen und kargen Boden zurechtkommen, eignen sich gut für die Mischkultur.
Des Weiteren sind Fenchel, Zwiebel, Kamille und Kümmel harmonische Nachbarn für den Rosmarin. Weniger gut zurechtkommt der Rosmarin mit Senf, Radieschen, Raps und Rettich.
Rezepte und Kochideen für Rosmarin
Üblicherweise wird Rosmarin zum Würzen von Fleisch verwendet. Das kräftige Aroma verleiht dem Fleisch eine würzige Note. Benutze dabei den Rosmarin sparsam, sonst übertönt er noch den Geschmack des Fleisches.
Meistens reicht bereits eine kleine Priese vor dem Braten aus, um das Fleisch geschmackvoller zu gestalten. Du kannst auch stattdessen einfach einen Zweig vor dem Braten in die Pfanne geben und ihn dann vor dem Verzehr wieder entfernen.
Neben dessen kann Rosmarin auch in Kräuteressig und Öle eingesetzt werden, Marinade und Dressings würzen und zudem kann es auch in geringer Dosierung für Gebäck verwendet werden.
Rosmarin findet zudem auch seine Verwendung in der Bekannten französischen Würzmischung – Kräutern der Provence. Somit harmoniert Rosmarin auch wunderbar mit anderen Kräutern wie Oregano, Thymian, Bohnenkraut und Knoblauch.
Außerdem eignet sich Rosmarin zur Herstellung eines selbstgemachten Rosmarinöl. Dabei kannst Du frische Triebe direkt in Olivenöl oder Sonnenblumenöl einlegen. Nach rund 4-6 Wochen vermischt sich das Aroma des Rosmarin komplett mit dem Öl. Das Gleiche kannst Du aber auch mit getrockneten Rosmarin machen.
Rosmarin ist ein vielfältig einsetzbares Gewürz und genießt aus diesem Grund einen hohen Stellenwert in der Gourmetküche. Neben der Verwendung in zahlreichen Speisen wie Kartoffeln, Suppen und Eintöpfe, lässt sich Rosmarin auch in der Naturmedizin einsetzen.
Ein Rosmarinbad kann zum Beispiel eine belebende Wirkung haben und greift positiv auf den Hormonhaushalt von Mann und Frau ein. Zudem kannst Du die frischen Rosmarinnadeln für einen Tee verwenden, der zugleich schmerzstillend und entzündungshemmend wirkt.
Weiterführende Quellen
Noch mehr über Rosmarin