Die Echte Brunnenkresse [Nasturtium officinale] ist nicht nur ein Naturheilmittel, auch wird sie in der heimischen Küche sehr oft benutzt. Die Pflanze bevorzugt die Feuchtigkeit und wird oft als Teichpflanze genutzt. Hier erfährst Du alles rund um die Brunnenkresse, über ihren Anbau und ihre Verwendung.
Das Wichtigste in Kürzen
- Brunnenkresse wird auch Wasser- oder Bachkresse genannt
- gehört zu der Familie der Kreuzblütengewächse
- als ursprüngliches Verbreitungsgebiet zählen Europa, Nordafrika und Südwestasien
- die echte Brunnenkresse [Nasturtium officinale] hat einen hohen Vitamin-C-Gehalt
- machte schon in der Antike als Heilpflanze einen Namen
Kurzporträt der Brunnenkresse
Die Blätter der Brunnenkresse sind dunkelgrün und können eine Länge von 15 Zentimeter erreichen. Die fleischig, gefiederten, rundlichen Blätter haben eine glänzende Oberfläche. Fiederblättchen weisen im Durchschnitt eine Größe von knapp drei Zentimetern auf.
An den kriechenden oder aufsteigenden Stängeln sitzen die Blätter locker verteilt. Zwischen Mai und September blühen die Brunnenkressen mit winzig kleinen, weißen Blütenblättern. Kleine Schoten kommen aus den Blüten. Die normal saftigen Blätter verlieren nach der Blütezeit ihre Saftigkeit und werden härter sowie schärfer. Die neuen Blätter sind nach der späten Ernte wiederzusehen.
In der Regel sind die kurz und länglich Samenschoten, nach oben gerichtet und ein bis zwei Zentimeter lang. Neben der echten Brunnenkresse gibt es noch die Rote Brunnenkresse [Nasturtium officinale f. rubrum], die Kleinblättrige Brunnenkresse [Nasturtium microphyllum] und die Braune Brunnenkresse [Nasturtium x sterile].
Während die Rote Brunnenkresse eine Form der Echten Brunnenkresse darstellt, ist die Kleinblättrige Brunnenkresse eine kompakte Wuchsform und die Braune Brunnenkresse ist eine unfruchtbare Kreuzung aus der Echten und Kleinblättrigen Brunnenkresse.
Als ursprüngliches Verbreitungsgebiet der Brunnenkresse gelten Europa, Nordafrika und Südwestasien. Die Echte Brunnenkresse war schon in der Antike populär, da wurde sie als Heilpflanze kultiviert.
Schritt-für-Schritt-Anleitung für das Aussäen und Vorziehen von Brunnenkresse
Die Brunnenkresse wird vorgezogen, um sie als Speise vor den Vögeln zu schützen. Folge dessen werden die Samen nicht direkt im Freiland ausgesät. Aussäen der Pflanze ist von Februar bis April möglich.
Am besten eignet sich freikrümelige Anzuchterde, das ein Gemisch aus etwas frischem Kompost und Sand ist. Dieser sollte bereits gut verrottet sein. Die Samen, die darauf kommen, sollten nur leicht angedrückt und die Erde sollte entsprechend feucht gehalten werden. Anzumerken ist, dass die Brunnenkresse ein Lichtkeimer ist.
Der Anzuchtbehälter, welcher mit einem Glas oder einer Folie abgedeckt wird, sollte an einen hellen und warmen Platz gestellt werden. Zum Keimen benötigen die Samen ca. 7 bis 20 Tage.
Pikieren der Brunnenkresse
Das Pikieren der kleinen Pflänzchen kann stattfinden, wenn diese um die fünf cm erreicht haben. Dabei werden die schwächeren Keimlinge entfernt. Je nach Topfgröße können zwei bis drei Pflanzen in ein Gefäß gesetzt werden, diese sollten gut gegossen werden.
Auch sollte alle zwei Tage das Wasser gewechselt werden. Die Pflanzen sollten bereits beginnen zu wachsen. Der Wasserstand im Anzuchtgefäß sollte ein Zentimeter betragen.
Brunnenkresse ins Freibeet pflanzen
Die Jungpflanzen können ab Mitte Mai ins Freiland gesetzt werden.
Brunnenkresse im Topf
Willst Du Deine Brunnenkresse im Topf kultivieren, eignet sich ein Plastiktopf am besten. Dieser garantiert der Pflanze eine bessere Feuchtigkeit. Ein Gemisch aus groben Sand, Gartenerde und ein wenig Kompost eignet sich als Substrat. Der Boden des Topfes wird entsprechend mit Tonscherben und groben Kies ausgestattet.
Die Brunnenkresse kann in der Küche auf der Fensterbank gehalten werden, solange sie nicht die pralle Sonne abbekommt. Grundsätzlich eignet sich ein halbschattiger Platz. Die Pflanze sollte immer feucht gehalten werden und das Wasser sollte alle zwei Tage gewechselt werden. Es sollte stets frisches Wasser zum Gießen verwendet werden.
Brunnenkresse Pflege
Der optimale Ort für die Brunnenkresse ist ein sonniger bis halbschattiger Platz. Zu viel Sonne ist dabei nicht empfehlenswert. Soll die Brunnenkresse in Deinem Teich oder Bach leben, benötigt sie nur noch Deine Ernte. Ansonsten braucht sie nicht viel Pflege und kann sich unter den richtigen Voraussetzungen gut vermehren.
Möchtest Du die Brunnenkresse im Topf behalten, solltest Du jeden zweiten Tag das Wasser wechseln, sonst fehlt dem Wasser der benötigte Sauerstoff, welches für die Wurzeln wichtig ist. Zudem ist es wichtig, das Wasser sauber und frisch zu halten. Auch kann ein Kälteschutz der Pflanze nicht schaden, da dieser nicht unbedingt an unsere Temperatur gewöhnt ist. Gegebenenfalls sollte also das Gefäß mit Vlies ausgestattet werden.
Die Brunnenkresse im Gartenbeet darf das Substrat fast gar nicht durchlässig sein. Vorzugsweise sollte lehmiger, sandiger Boden oder lehmige, tonige Erde verwendet werden. Die Erde sollte stets feucht gehalten werden. Ein Wasserzulauf und -ablauf einzubauen, würde deshalb nicht schaden. Auch sollte darauf geachtet werden, dass das Wasser immer frisch und sauber gehalten wird.
Düngung der Brunnenkresse
In der Regel benötigt die Brunnenkresse keine Dünung, durch Kompost kann das Wachstum im Sumpfbeet aber außerordentlich befördert werden.
Ernte von Brunnenkresse
Die Ernte der Triebe und der Blätter beginnt kurz vor der Blüte, von September bis Mai. Nur einzelne Triebe werden zurückgeschnitten. Man sollte dabei aber mit Vorsicht rangehen, um die Wurzeln nicht zu beschädigen und das Gewächs sich immer wieder erholen kann.
Grundsätzlich solltest Du aber nur Blätter aus sauberen Gewässern nutzen und die geernteten Pflanzenteile sollten vor dem Verzehr stets gewaschen werden. Ansonsten könnten sich an der Pflanze Bakterien oder Insektenlarven ansammeln.
Brunnenkresse: Fruchtfolge und Mischkultur
Die Brunnenkresse kann durch Petersilie, Majoran, Kerbel und Borretsch gefördert werden.
Rezepte und Kochideen für Brunnenkresse
Die Brunnenkresse hat einen frischen, würzigen und pikanten Geschmack. Sie ist in der Küche bekannt als edler Kräuter und dient als Verfeinerung von Aufstrichen, Kräuterquark, Suppen und Salaten. Sind die Blätter älter und kräftiger, haben sie einen bitteren und schärferen Geschmack.
Die Samen der Pflanze können in getrockneter Form auch in verschiedenen Gerichten benutzt werden, wie z.B. frische Würze auf selbstgebackenem Brot. Die Brunnenkresse ist durch ihre heilende und vitaminreiche Wirkung optimal in Frühjahrskuren einsetzbar.
Brunnenkresse als Heilpflanze
Die Echte Brunnenkresse ist durch ihren hohen Anteil an Vitamin A, C B2 und K als Heilpflanze sehr beliebt. Auch enthält sie Eisen, Jod und Calcium. Besonders förderlich ist die Brunnenkresse, um Verdauungsbeschwerden zu lindern, als auch Fieber zu senken.
Zudem werden die Blätter der Pflanze als Hausmittel gegen verschleimte Atemwege und Blasenentzündungen genutzt. Jedoch solltest Du die Brunnenkresse nicht über einen langen Zeitraum und in größeren Mengen nehmen, da diese sonst zu Nieren- und Magenreizungen führen kann.
Grundsätzlich wird die Brunnenkresse als Heilmittel und auch zum Kochen ausschließlich frisch genutzt. Sie verliert beim Trocknen ihre wichtigen Inhaltsstoffe und ihr Aroma. Folglich lässt sich die Brunnenkresse nicht lange lagern.