Himbeeren gehören zu den beliebtesten Beeren in Deutschland. Erwachsene und Kinder können es rund um die Sommerzeit kaum erwarten, endlich die fruchtigen Beeren zu pflücken und zu vernaschen! Besonders praktisch ist es, wenn man einen eigenen Himbeerstrauch im Garten oder auf dem Balkon hat!
Wie Du Himbeeren am besten selber pflanzt und was dabei alles beachtet werden muss, findest Du hier!
Das Wichtigste in Kürze
- Himbeeren sind eigentlich Sammelfrüchte und keine Beeren
- Es gibt für jeden Geschmack eine Himbeersorte
- Erntezeit ist von Frühsommer bis Herbst
- Dünger, besonders spezieller Beerendünger, tut Himbeerpflanzen sehr gut unterstützen
- Himbeerpflanzen sind pflegeleicht, müssen aber geschnitten werden
Kurzportät der Himbeere
Bei Himbeeren handelt es sich eigentlich, wie die meisten gar nicht wissen, um Sammelfrüchte und nicht um Beeren. Die vielen kleinen Kugeln der Himbeere setzen sich mit vielen miteinander verwachsenen Steinfrüchten zusammen und formt so die „Beere“, wie wir sie kennen.
Tatsächlich lässt sich die Himbeere als eine der weniger heimischen Früchte betiteln. Denn die Himbeeren, die heutzutage in vielen Gärten wachsen, stammen von der europäischen Waldhimbeere Rubus Ideaus ab. Ursprünglich wurde die Himbeere als Heilpflanze in Klostern eingesetzt. Die Himbeere schaffte es, sich in den Breiten der Welt durchzusetzen und zählt nun zu den beliebtesten Beeren überhaupt. Egal ob zum Naschen zwischendurch, als Marmelade auf Brot oder im Kuchen.
Himbeeren zählen zu der Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Die Sträucher werden ein bis zweieinhalb Meter hoch und tragen ihre Früchte an den sogenannten Trieben. Diese Triebe sind mit langen, dünnen Stacheln geschmückt. Mittlerweile gibt es einige Himbeersorten, welche so gezüchtet wurden, dass die Treibe keine Stacheln mehr entwickeln. Die Blätter des Himbeerstrauchs sind am Rand gezackt. Auffällig ist die Unterseite der Blätter, welche weißfilzig ist. Die Früchte sehen je nach Sorte unterschiedlich aus.
Sommerhimbeeren oder Herbsthimbeeren?
Dass es viele verschiedene Sorten von Himbeeren gibt, ist Dir sicherlich bekannt. Doch wusstest Du auch, dass sich diese Sorten auch zwei verschiedenen Arten zuteilen lassen?
Sommer- und Herbststräucher – das sind die Überkategorien der Himbeersträucher. Der markanteste Unterschied liegt in der Entwicklung- und Reifezeit.
Wie der Name es schon verrät, lassen sich Sommersträucher hauptsächlich im Früh- und Hochsommer ernten. Der Entwicklungszyklus liegt bei etwa zwei Jahren; die Früchte bilden sich an den im Vorjahr gebildeten Trieben.
Bei Herbsthimbeeren ist der Entwicklungszyklus um einiges kürzer: Die Blüten bilden sich schon ab Juli und von August bis Oktober lassen sich die Früchte der Herbsthimbeeren ernten. Bei guter und regelmäßiger Pflege eines Herbsthimbeerstrauches kann dieser sogar zweimal im Jahr Früchte tragen.
Sorten von Himbeeren
Je nach Sorte haben die Himbeeren unterschiedliche Aromen, Formen und Farben. Auch der Zeitpunkt der Reife stellt einen wichtigen Faktor dar. Die beliebtesten und bekanntesten Sorten stellen wir Dir hier kurz vor.
Name | Aroma | Aussehen | Besonderheiten | Himbeeren-Art |
---|---|---|---|---|
Willamette | typischer Himbeergeschmack | tiefrot | etwas fester, lassen sich sehr gut lagern | Sommer-Himbeere |
Schönemann | saftig-süß | rot & relativ groß | kaum anfällig für Rutenfäule, sehr ertragreich | späte Sommer-Himbeere |
Fallgold | extra süß | goldgelb | sehr pflegeleicht, trägt 2x im Jahr Früchte | Sommer-Himbeere |
Korbfüller | angenehm süß | leuchtend rot | trägt sehr viele Früchte | Herbst-Himbeere |
Preussen II | angenehm süß | rot & relativ groß | sehr robust gegenüber Krankheiten & Wetter | Sommer-Himbeere |
Aroma Queen | erinnert an den Geschmack der Waldhimbeere | rot & relativ groß | extrem ertragreich, pflegeleicht | Herbst-himbeere |
Aussäen der Himbeeren ins Freibeet
Um Deine Himbeerpflanze einzusetzen, benötigst Du idealerweise einen Spaten, Deine ausgewählte Himbeerpflanze und einen guten Platz zum Pflanzen. Besonders bei Sommerhimbeeren ist es sinnvoll, eine Rankhilfe zu bauen oder zu kaufen. Diese verhindert das Abknicken der Pflanze in der späteren Entwicklung und erleichtert Dir später die Ernte.
Wenn Deine ausgewählte Himbeerart zu den Herbsthimbeeren zählen, brauchst Du keine Rankhilfe. Herbsthimbeeren sind in der Regel kleiner und biegen sich nicht.
Doch nun geht es ans Pflanzen:
- Hebe im Abstand von 30 bis 40 cm Löcher mit dem Spaten aus, die ungefähr doppelt so groß und doppelt so tief, wie der Wurzelballen sind.
- Im besten Fall füllst Du den Boden dieser Löcher mit Substrat für Beerenpflanzen und/oder Bodenaktivator, um den Himbeeren das Anwachsen zu erleichtern.
- Den Wurzelballen der Pflanze lockerst Du nun etwas auf. Du kannst ihn auch rundherum anschneiden. Damit förderst Du das Wachstum der Wurzeln und vermeidest einen sogenannten „Spiralwuchs“. Achte dabei aber darauf, dass Du keine der Wurzeln verletzt!
- Jetzt kannst Du die Himbeerpflanze in das Loch einsetzen und den übrigen Platz mit Erde und Substrat auffüllen. Drücke die Erde etwas an, um entstandene Hohlräume zu beseitigen.
- Jetzt ist es nur noch Zeit, zu gießen!
Gar nicht so schwer, nicht wahr? Das Pflanzen an sich ist ein einfacher Vorgang und bedarf nur wenigen Minuten. Du solltest aber zwei wichtige Schlüsselfaktoren beachten, damit Deine Himbeerpflanze auch gut wachsen und gedeihen kann.
Pflanzzeit
Die beste Pflanzzeit ist im späten Sommer bis Herbst. Idealerweise findest Du in den Monaten von August bis September Zeit, um die Himbeersträucher in den Boden zu setzen. Diese Zeit tut den Pflanzen besonders gut, da der Boden von der Sonne bis in die Tiefen erwärmt ist und die Himbeeren bis zum nächsten Frost genug Zeit haben, sich zu entwickeln, um die Kälte zu überstehen.
Hast Du diesen Zeitpunkt verpasst, ist das kein Problem. Setze die Himbeeren einfach im Frühjahr in die Erde, wenn der Frost und die Kälte vorrüber sind!
Boden & Lage
Die beste Lage von Himbeersträuchern ist an einem sonnigen bis halbschattigen Ort, Herbsthimbeern fühlen sich in der knalligen Sonne am wohlsten. Der Platz sollte etwas windgeschützt sein, aber trotzdem warm.
Für den Untergrund gilt idealerweise ein Richtwert von 5,5-6 pH. Die Erde sollte mit Substrat, Kompost und Hornmehl optimiert werden, um den Pflanzen die Nährstoffe zu bieten, die sie für eine optimale Entwicklung benötigen. Außerdem sollte der Boden immer feucht und frisch sein.
Der Boden für die Himbeeren sollte eine gute Mischung aus strukturstabil und locker sein, sodass sich die Wurzeln gut etablieren können.
Pflege von Himbeeren
Die Himbeere ist eine sehr pflegeleichte Pflanze, da sie nicht sonderlich viel Aufmerksamkeit benötigt. Trotzdem gibt es einige kleine Dinge, die man beachten sollte, um Himbeeren so lange wie möglich zu erhalten und gute Früchte zu ernten.
Bewässerung
Da Himbeerpflanzen schnell austrocknen, solltest Du immer darauf achten, dass die Pflanzen immer gut mit Feuchtigkeit versorgt sind. Sie reagieren nämlich sehr empfindlich auf Trockenheit und können bei falscher Pflege und Bewässerung Staunässe bekommen. Wachsende Sträucher solltest Du immer nur am Boden bewässern, also nicht von oben regnen lassen, sondern nur den Boden ausreichend mit Wasser begießen.
Beschneiden
Die weitere Pflege der Himbeeren besteht hauptsächlich darin, den Strauch zu schneiden. Das ist nicht schwer, sollte aber unbedingt gemacht werden. Das Schneiden sollte, je nach Art, nach der Ernte gemacht werden.
Sommerhimbeeren werden geschnitten, sobald die Ruten 30 cm erreichen. Das wird im Zeitraum des Mai´s sein. Dann suchst Du Dir die stärksten Ruten aus, diese sollten in etwa eine Anzahl von 12 umfassen. Die übrigen Ruten kannst Du direkt auf Bodenhöhe abschneiden. Wenn die Erntezeit vorüber ist und Du alle Früchte geerntet hast, wird es Zeit, die alten und abgetragenen Ruten zu entfernen. Ruten, die bereits Früchte getragen haben, erkennst Du an dem bräunlichen und verholzten unteren Bereich. Diese schneidest Du am besten ebenfalls direkt in Bodenhöhe ab.
Herbsthimbeeren schneidet man ähnlich wie Sommerhimbeeren: Auch hier werden im Frühjahr einzelnde Triebe ausgewählt, welche stehen bleiben. Der Rest wird entfernt. Nach der Erntezeit wird wieder zur Gartenschere gegriffen: Diesmal wird aber der komplette -strauch abgeschnitten.
Überwinterung
Zur Überwinterung bietet es sich an, eine kleine Schutzschicht aus Herbstlaub und Kompost draufzulegen. Somit bleiben die Wurzeln auch noch während des Frostes geschützt und mit Nährstoffen versorgt, um nicht abzusterben!
Düngen der Himbeere
Damit die Himbeerpflanzen mit den nötigen Nährstoffen versorgt ist, solltest Du sie düngen. Dafür solltest Du stets organischen oder Bio-Dünger verwenden. Auch Kompost oder Hornspäne eignet sich zum Düngen. Den ersten Düng-Durchgang solltest Du im Frühjahr, idealerweise ab März, durchführen. Im Zeitraum von Juni bis Juli solltest Du dann die zweite Düngung unternehmen.
Während des Düngungsprozesses solltest Du nicht zu grob sein und den Dünger nur vorsichtig in die Erde einarbeiten.
Hier findest Du eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie Du Bio-Dünger selbst herstellen kannst:
Himbeeren sind absolut nicht pingelig, was das Düngen angeht. Normalerweise nehmen sie jeden Dünger an. Besonders bewährt hat sich jedoch der Beerendünger, der in vielen verschiedenen Darreichungsformen zu erwerben ist.
Ernte von Himbeeren
Die Erntezeit von Himbeeren erstreckt sich von Juni bis Oktober, ist aber abhängig von Art und Sorte. Himbeeren sind bereit geerntet zu werden, wenn sie sich leicht vom Fruchtboden abziehen lassen. Einen genauen Richtwert der Farbe oder Festigkeit gibt es nicht, da die verschiedenen Sorten sehr voneinander abweichen.
Du solltest die Himbeeren erst pflücken, wenn Du Dir sicher bist, dass diese bereits reif sind. Ein Nachreifen der Früchte findet nicht statt. Wenn Du Dir nicht sicher über die Reife der Früchte bist, kannst Du einen Geschmackstest durchführen: die meisten Himbeeren entwickeln ein süßes Aroma. Nur wenige Himbeersorten sind auch im vollreifen Zustand noch sauer.
Beim Ernten solltest Du die reifen Beeren nur vorsichtig vom Fruchtboden lösen – Himbeeren können schnell in den Fingern zerdrückt werden. Die beste Zeit, um zu ernten, ist in den Morgenstunden. Außerdem sollten die Früchte trocken sein. Im Regelfall ist es nötig, den Strauch mehrere Male durchzugehen. Nur selten kommt es vor, dass alle Himbeeren auf einmal reif sind. Bringe also ruhig etwas Geduld mit.
Da die Beeren so empfindlich gegenüber Druck sind, empfehlen wir Dir, flache Teller oder Schalen zu nehmen und darin Deine gesammelten Beeren aufzubewahren. Somit wird verhindert, dass die Himbeeren zusammengedrückt werden und so beschädigt werden.
Himbeeren: Fruchtfolge und Mischkultur
Himbeerpflanzen haben eine unglaubliche Standzeit von 6 bis 10 Jahren. Du solltest dann in etwa 4 Jahre warten, bis Du neue gesunde Himbeerpflanzen setzen kannst!
Himbeeren können durch viele Gemüsepflanzen und Blumen benachbart werden. Durch das nahegelegene Anpflanzen von Buschbohnen, niedrigen Erbsen und Ringelblumen wird die Gesundheit der Himbeeren unterstützt.
Der Himbeerkäfer macht sich gut und gerne an den Himbeeren zu schaffen, jedoch verhindern Farnkraut, Maiglöckchen und Vergissmeinnicht, dass die Pflanze dadurch von Maden befallen wird. Maiglöckchen sehen nicht nur süß aus, sondern machen Himbeeren gesund und ertragreich. Auch Knoblauch, Zwiebeln, Rainfarn und Melisse zwischen den Himbeeren verbessern die Gesundheit.
Bei Tomaten, Kartoffeln, Erdbeeren, Auberginen und Paprika verhält es sich anders: Diese Gewächse solltest Du erst in ausreichend Entfernung pflanzen! Diese verteilen nämlich gerne die Verticillium-Welke auf Himbeeren und andere Früchte.
Rezepte und Kochideen für Himbeeren
Aufgrund ihres süßen Geschmacks sind Himbeeren ein leckerer Genuss für Groß & Klein. Doch auch Himbeeren können vielseitig verarbeitet werden. Hier sind einige interessante Rezepte zum Ausprobieren!
Fruchtige Himbeermarmelade
Du benötigst:
- 1600 g Himbeeren
- 1 Packung Gelierzucker
- 1 Teelöffel Zitronensäure
Und so geht’s:
- Die gewaschenen Früchte in einen Topf geben, umrühren und langsam aufkochen.
- Die Himbeeren in ein Sieb schöpfen und mit der Teigkarte durch ein Sieb oder mit einem Pürierstab passieren.
- Das Himbeerpüree abkühlen lassen, den Gelierzucker zugeben und langsam zum Kochen bringen. Die Marmelade vier Minuten sprudelnd kochen. Immer gut umrühren, damit sie nicht am Boden anbrennt.
- Die Marmelade in saubere Gläser umfüllen. Mit einem Deckel fest verschließen und umgedreht abkühlen lassen. Im Glas entsteht ein Vakuum, das macht die Marmelade haltbar.
- Genießen!
Himbeer-Nicecream
Du benötigst:
- 200 g gefrorene Bananenscheiben
- 125 g (gefrorenene) Himbeeren
- 2 Esslöffel Mandel- oder Kokosmilch
- Toppings nach Wahl
- evtl. Agavendicksaft zum Nachsüßen
Und so geht’s:
- Gefrorene Bananenscheiben aus dem Gefrierfach nehmen und ca. 5 Minuten antauen lassen.
- Alle Zutaten mit einem Stabmixer zu einer cremigen Masse rühren.
- Eventuell mit Agavendicksaft nachsüßen, falls es Dir noch nicht süß genug ist.
- In eine Schüssel füllen und mit Toppings Deiner Wahl belegen.
- Genießen!
Weitere Rezeptideen
Hast Du noch mehr Lust auf weitere Rezepte mit den leckeren Beeren? Hier wirst Du fündig!
Himbeertorte – Mit dieser tollen Torte bringst Du eine Sommerbrise in die Backstube!
Himbeer-Creme – Für Genießer!
Friséesalat mit Himbeeren und gebratenen Hähnchenspießen – Eine fruchtig, leckere Salatabwechlung für Genießer. Knackfrisch auf den Teller und herzhaft in den Mund.
Weitere Links & Recherchequellen
Für wissbegierige Leser haben wir ein paar interessante Links herausgesucht. Viel Spaß beim Durchstöbern!
Warum Himbeeren so gesund sind – utopia
Kleiner Lexikon-Eintrag über Himbeeren – transgen
Warum Himbeeren zu den Superfoods zählen – strike-magazin