Bienen sind nicht nur schön anzusehen, sondern auch sehr nützlich im Garten. Sie verbreiten die Pollen und lassen so die bunten Blumen erst blühen. Leider werden Plätze für Bienen und andere Insekten immer seltener. Hilf jetzt mit, indem Du Deinen eigenen Bienen-Garten anlegst und dabei hilfst die Natur zu retten. Denn ohne Bienen, keine Blumen.
Wieso Du Deinen Garten bienenfreundlich gestalten solltest
Heutzutage sind die meisten Grünflächen an den ästhetischen Ansprüchen der Menschen ausgerichtet. Da bleibt für Bienen, aber auch andere Insekten, kein Platz. Kaum jemand interessiert sich dafür, welche Pflanzen die kleinen Tiere zum Überleben brauchen.
Doch ohne Bienen, ob Wild- oder Honigbiene, gibt es auch keine Blumen, kein Obst und kein Gemüse. Darum werden bienenfreundliche Gärten auch für uns Menschen immer wichtiger. Dass Du auf diesen Beitrag gestoßen bist, zeigt Deinen willen selbst etwas für den Erhalt nützlicher Insekten zu tun.
Hier zeigen wir Dir wie Du Lebensräume, Nistplätze und ganzjährige Nahrungsangebote für Bienen schaffst.
Den perfekten Bienen-Garten planen
Wenn Du Deinen Garten bienenfreundlich gestalten willst, solltest Du zuerst einen Plan entwickeln, wie Du die ganze Sache angehst.
Als Erstes solltest Du eine Bestandsanalyse Deines Gartens vornehmen: Welche Gewächse, Stauden und Gehölze finden sich bereits im Garten? Sind diese nützlich für die Natur?
Solltest Du an diesem Punkt selbst nicht weiter wissen, kannst Du einen Experten fragen, der Dir Tipps für Dein Vorhaben geben kann. Oder Du prüfst anhand von Empfehlungen selbst, welche Pflanzen bienenfreundlich sind. Hierzu im nächsten Abschnitt mehr.
Wenn Du Deine Gewächse analysiert hast, solltest Du Dich als Nächstes fragen: Welche Wünsche und Vorstellungen habe ich für meinen Garten? Wie möchte ich ihn nutzen?
Nur weil er bienenfreundlich sein soll, heißt das nicht, dass Deine Wünsche für den Garten auf der Strecke bleiben sollen.
Neben eigenen Gestaltungswünschen solltest Du auf Abstandsregelungen achten. Wie weit müssen die Sträucher und Bäume voneinander entfernt sein? Habe ich überhaupt genügend Platz für diesen Baum?
Wie in jedem Garten sind auch die Standortbedingungen wie Licht und Boden ausschlaggebend. Wenn die richtigen Bedingungen für eine Pflanze nicht gegeben sind, solltest Du diese auch besser nicht Pflanzen.
Die richtigen Pflanzen wählen
Honigbienen sind eigentlich nicht gerade wählerisch und erfreuen sich an allem was blüht. Wildbienen sind dahingehend etwas anders und haben einige Ansprüche an ihre Nahrungsquellen. Sie brauchen bestimmte Pflanzenarten, um überleben zu können.
Egal welche Bienen in Deinem Garten fliegen, eins gilt immer: Pflanze keine durch den Züchter veränderten Sorten oder Pflanzen mit gefüllten Blüten. Diese sind für Bienen nicht zu gebrauchen.
Ganzjähriges Nahrungsangebot
Es ist wichtig, den Bienen ein ganzjähriges Nahrungsangebot zu schaffen. Wenn Du zum Beispiel nur Frühblüher kaufst, haben die Bienen im Sommer nichts mehr.
Berücksichtige die verschiedenen Blühzeiten der Pflanzen und lege so Staudenbeete an, die von März bis Oktober blühen. Hierfür sind Wildstauden zu empfehlen, da diese nicht durch Züchter verändert wurden.
Auch Kräuter- und Gemüsepflanzen können bis in den Herbst hinein ausblühen und dienen den Bienen so lange als Nahrungsangebot.
Wildblumenwiese
Die meisten Wildblumenmischungen ziehen nur Honigbienen an. Wenn Du dennoch eine Wildblumenwiese anlegen möchtest empfehlen sich Saatmischungen aus lokalen Beständen. Wildbienen sind auf lokale Pflanzen spezialisiert und werden so den weg in Deinen Garten finden.
Eine Wildblumenwiese passt jedoch nicht in jeden Garten. Eine solche Wiese ist schlecht begehbar und so nicht für spielende Kinder geeignet. Die Wiese wird auch nur zweimal im Jahr, nachdem die Pflanzen ausgesamt sind, gemäht.
Wenn Du trotz Spielwiese für die Kinder, Bienen anlocken möchtest, kannst Du dort viele Krokusse pflanzen. Diese ergänzen das Nahrungsangebot für die Bienen.
In den folgenden Übersichten findest Du die wichtigsten Gewächse für einen bienenfreundlichen Garten.
Ort | Pflanzen |
---|---|
Blumenbeet | Akelei, Lavendel, Lupine, Wilde Malve, Astern, ungefüllte Dahliensorten |
Bäume und Sträucher | Schlehe, Kornelkirsche, Weißdorn, Stachelbeere, Himbeere, Brombeere, Johannisbeere, Efeu, ungefüllte Kletterrosen |
Gemüsebeet | Ackerbohnen, Borretsch, Kürbisgewächse, Zwiebeln, Kohl, Möhren, Gewürzkräuter |
Balkon | Goldlack, Kapuzinerkresse, Männertreu, Wandelröschen, Löwenmäulchen, Küchenkräuter |
Pflanzentyp | Pflanzenarten |
---|---|
heimische Blütengehölze | Weißdorn, Schlehe, Wildrosen, Weide, Kirsche, Zierweide |
Blumenwiese | Glockenblumen, Hornklee, Flockenblumen, Margerite, Schafgarbe, Vogelwicke, Witwenblumen |
Ruderalflächen | Natternkopf, Honigklee, gelber Wau, Rainfarn |
Zwiebelgewächse | Lauch, Zwiebeln, Milchstern, Zierlauch, Wildtulpen |
Stauden | Heilziest, Woll-Ziest, Taubnesseln, Schwarznessel, Löwenschwanz, Blutweiderich, wilde Karde, Disteln, Alant, Ochsenauge/td> |
Kräuter | Thymian, alle Arten von Salbei, Lavendel |
Kreuzblütler | Ackersenf, weißer Senf, Nachtviole, Barbarakraut, Steinkraut, Gänsekresse, Schaumkraut, Blaukissen |
Was Du sonst noch tun kannst
Neben den oben genannten Pflanzen, gibt es auch noch weitere Möglichkeiten, Räume für Bienen zu schaffen.
Kräuterspirale
Bienen lieben blühende Gartenkräuter. Wenn Du diese in einer Kräuterspirale vereinst, ziehst Du die Bienen magisch an. Kräuterspiralen bieten auch einen weiteren Vorteil. Die vielen Löcher, Ritzen und Hohlräume dienen den Bienen als Nistplatz und zur Aufzucht ihrer Kinder. So schlägst DU zwei Fliegen mit einer Klappe.
Beeren
Bienen brauchen wenn möglich ein ganzjähriges Nahrungsangebot. Hierfür eignen sich Obstbäume und Beerensträucher ideal. Erdbeeren, Himbeeren und Johannisbeeren leisten einen wichtigen Teil zur Erhaltung des Lebensraumes der Bienen.
Blütengehölze
Die meisten exotischen Sträucher sind trotz vieler Blüten nutzlos für Bienen. Stattdessen solltest Du einheimische Gehölze pflanzen. Hierzu zählen Schlehe, Süß- und Kornelkirsche, Wildrosen und die Zierweide.
Efeu
Vom Efeu überwachsene Mauern sind eine perfekte Nahrungsquelle für die Efeu-Seidenbiene. Wenn Du also eine solche Mauer im Garten hast, solltest Du sie unbedingt erhalten. Vielleicht pflanzt Du auch eine neue Efeu-Pflanze, um heute schon einen zukünftigen Platz für Bienen zu schaffen.
Malve
Viele der rund 30 Malven-Arten werden gern von Wild- und Honigbienen, sowie Hummeln angeflogen. Auch Tagfalter und Schwebfliegen schätzen das große Angebot von Pollen und Nektar. Es gibt sogar Wildbienen, die gern in den Blüten der Pflanzen übernachten.
Schneckenhäuser
Wenn Du alte Schneckenhäuser im Garten auslegst, könnte sich dort bald eine Wildbiene einnisten. Nachdem sie einen Pollen-Vorrat angelegt hat, legt sie dort ihre Eier ab. Anschließend verschließt sie den Eingang. Nach einer Weile kannst Du beobachten wie die kleinen Wildbienen schlüpfen.
Nistplätze
Dein Garten braucht nicht nur ein großes Nahrungsangebot, sondern auch Nistplätze für Wildbienen. Ist der Weg von Nistplatz zur Nahrung zu weit, werden die Bienen nicht in Deinen Garten kommen.
Hierzu eigenen sich Totholz und Trockensteinmauern, sandige Flächen und offene Bodenstellen sowie Steine und verholzte Markstängel. Wichtig ist, dass sich die Nistplätze an einem sonnigen und trockenen Ort befinden. Auch Baumaterial in der Nähe, wie Lehm, Sand, Steine, Harz und Holzschnipsel, sind wichtig für den Bau des richtigen Nistplatzes. Auch ein Insektenhotel kann als Nistplatz dienen.
Teiche
Kleine Teiche im Garten anzulegen sieht nicht nur schön aus, sondern zieht auch viele Insekten an. Zudem bieten sie eine gute Wasserquelle für die Tiere und sind bei guter Bepflanzung sein wahrer Blickfang im Garten.
Wir hoffen, dass in Deinem neuen Garten schon bald die Bienen ein und ausgehen.