Du willst Sellerie selbst anpflanzen, aber weißt noch nicht wie und wann? Dann bist Du hier genau richtig! Im folgenden Beitrag erfährst Du, wie Sellerie am besten angepflanzt, gepflegt und gedüngt wird.
Das Wichtigste in Kürze
- Es gibt drei Arten: Knollensellerie, Stangensellerie und Schnittsellerie
- Knollensellerie und Stangensellerie sollten in einem frostfreien Raum ausgesät und vorgezogen werden
- Schnittsellerie kann direkt im Freibeet ausgesät werden
- Sellerie hat eine lange Wachstumszeit und zählt zu den Starkzehrer
- Sellerie ist eine Kälte empfindliche Pflanze
- Sellerie ist auch als Superfood bekannt
Kurzporträt des Selleries
Der wilde Sellerie findet man in Europa, Amerika, Afrika und Asien. Sellerie wurde bereits im alten Ägypten als Arznei verwendet. Im Mittelalter kam der Sellerie dann dank Italien nach Deutschland. Sellerie ist vor allem wegen seiner guten Inhaltsstoffe und positiven Wirkungen bekannt. Sellerie enthält natürliche ätherische Öle und überzeugt mit seinem aromatisch würzigem Geschmack. Sellerie ist eine einjährige bis ausdauernde Pflanzenart, welche eine Höhe zwischen 30 und 100 Zentimeter erreichen kann. In der Regel unterscheidet man zwischen:
Knollensellerie
Wie der Name es bereits verrät, besteht der Knollensellerie aus einer Knolle, welche sowohl aus der Wurzel als auch aus den Sprossen entsteht. Der Knollensellerie gehört der Familie der Doldlenblütler an. Die Knolle ist essbar und kann zwischen 300 und 600 Gramm schwer sein.
Stangensellerie
Der Stangensellerie ist auch noch unter den Begriffen Staudensellerie, Stielsellerie und Bleichsellerie bekannt. Stangensellerie besitzt wie Knollensellerie eine Knolle, allerdings ist diese sehr klein. Diese Sorte ist eher durch die langen, fleischigen Blattstiele erkennbar. Auch diese Sorte gehört zu der Doldlenblütler Familie und wird als Snack gerne roh gegessen oder entsaftet und anschließend als Saft getrunken.
Schnittsellerie
Der Schnittsellerie besitzt eine kaum ausgeprägte Knolle, weswegen hier nur die weichen Blätter und die dünnen Stiele verwendet werden. Diese Sorte wurde vermehrt in Ostasien zum Würzen von Gerichten genutzt und wird heutzutage auf Suppen oder Fisch- und Gemüsegerichten verwendet.
Schritt-für-Schritt-Anleitung für das Aussäen und Vorziehen von Sellerie
Wir haben Dir eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für das Aussäen zusammengestellt. Diese besteht aus folgenden Punkten:
Befüllen der Töpfe und Behälter
Der erste Schritt sollte darin bestehen, die Töpfe oder Behälter mit nahrhaftem Boden zu befüllen. Hierfür eignet sich am besten lockerer, leicht feuchter und kalkhaltiger Boden. Du kannst auch zu speziellen Aussäh-Boden zurückgreifen.
Samen einlegen
Nachdem die Töpfe mit Boden gefüllt wurden, kommen die Samen nun hinein. Da es sich bei Selleriesamen um Lichtkeimer handelt, ist es wichtig die Samen nur leicht im Boden anzudrücken und nicht mit Boden zu bedecken. Um die Samen vor der Austrocknung zu schützen, kannst Du eine durchsichtige Folie über die Töpfe oder Behälter spannen. Sobald die Jungpflanzen ersichtlich sind, kann die Folie entfernt werden.
Gießen
Die Samen sollten in dieser Zeit nur sparsam und leicht bewässert werden. Hierfür eignet sich eine Sprühflasche. So kannst Du die Samen leicht anfeuchten, ohne sie zu überwässern.
Richtige Platzierung der Pflanzentöpfe
Der optimale Standort für das Aussäen von Sellerie ist in einem frostfreien, hellen, warmen Raum. Die Temperatur sollte nicht unter 15 Grad Celsius fallen, sondern liegt bestenfalls zwischen 18 und 22 Grad Celsius.
Pikieren von Sellerie
Was Pikieren bedeutet, ob Du Sellerie Pflanzen pikieren solltest und wie Du hier am besten vorgehst, erfährst Du jetzt.
Was bedeutet Pikieren und muss man Sellerie pikieren?
Damit die Sellerie Sämlinge gut wachsen können, wird die Methode des Pikieren empfohlen. Dies bedeutet nichts anderes, als dass Du den Abstand von zu nah aneinander stehenden Pflanzen vergrößerst. Das Pikieren sollte erst erfolgen, wenn zwei bis drei Blätter vorhanden sind.
Wie sollte man beim Pikieren vorgehen?
Damit das Pikieren gelingt, benötigst Du folgende Gegenstände:
- Aussaaterde oder Pikiererde
- Pikierstab
- Gefäß mit Löchern im Boden
- Sieb (0,8 mm Maschenweite)
- Gießkanne mit Brause
Wie genau Du jetzt die Selleriepflanzen pikierst, erfährst Du im folgenden Video:
Sellerie ins Freibeet pflanzen
Knollen- und Stangensellerie sollte nach der Aufzucht auf der Fensterbank in das Freibeet eingepflanzt werden. Wie und wann Du dies machen solltest, erfährst Du jetzt.
Welche Erde ist die richtige?
Der Boden sollte im Beet ein paar Wochen vor der Anpflanzung mit Kompost oder anderen organischen Materialien vorbereitet werden. Dies begünstigt ein gutes Wachstum der Pflanzen, da der Boden viele Nährstoffe enthält. Für Knollensellerie eignet sich sandiger, humusreicher Boden. Für Stangensellerie hingegen ist lehmige Erde vorzuziehen.
Die richtige Jahreszeit für das Aussäen von Sellerie
In der Regel werden die Pflanzen nach den Eisheiligen in das Freibeet ausgesät. Die Selleriepflanze ist kälteempfindlich, weshalb ein Aussäen zu einem früheren Zeitpunkt nicht empfehlenswert ist.
Der richtige Standort für Sellerie
Knollensellerie mag ein sonniges Plätzchen, wobei Stangensellerie auch Schatten gut vertragen kann. Du solltest beim Einpflanzen darauf achten, dass der Abstand zwischen den Pflanzen groß genug ist. Bei Knollensellerie sollte er zwischen 40 und 50 Zentimeter betragen, bei Stangensellerie reicht ein Abstand von 30 Zentimeter.
Aussäen des Selleries ins Freibeet
Im Gegensatz zum Knollensellerie und Stangensellerie lässt sich der Schnittsellerie sofort im Freibeet aussäen. Dies sollte bestenfalls im Mai erfolgen. Die weitere Pflege und das Vorgehen beim Düngen erfolgt wie beim Knollen- und Stangensellerie auch.
Sellerie: Pflege
Sellerie benötigt während seiner Wachstumszeit ausreichend Wasser. Ab Juli/August solltest Du 15 Liter Wasser pro Quadratmeter bewässern.
Düngen von Sellerie
Sellerie ist eine Starkzehr Pflanze. Dies bedeutet, dass Sellerie sowohl viel Dünger, als auch viel Wasser und Nährstoffe benötigt, um richtig wachsen zu können. Im Folgenden erfährst Du, wie Du Deine Selleriepflanzen düngen solltest.
Welcher Dünger ist der beste für Sellerie?
Wir empfehlen Dir ein Kali-haltigen Dünger. Dieser fördert die Knollenbildung, welche beim Sellerie eine wichtige Rolle spielt. Kalium ist ein natürlicher Bestandteil des Bodens in Deutschland und gilt neben Phosphor und Stickstoff zu den wichtigsten Nährstoffen für Pflanzen. Viele Faktoren wie zum Beispiel der pH-Wert des Bodens beeinflussen und erschweren oft die Kalium Aufnahme. Aus diesem Grund solltest Du Kalium haltigen Dünger verwenden.
Wie oft sollte man düngen?
Während der Wachstumszeit sollte der Sellerie zweimal gedüngt werden. Zusätzlich kann ab Juni zwei- bis viermal mit Pflanzenjauche gedüngt werden.
Ernte von Sellerie
Im Folgendem erfährst Du, wie und wann die verschiedenen Arten an Sellerie jeweils geerntet werden.
Wann sollte geerntet werden?
Knollensellerie kann ab Ende August geerntet werden. Stangensellerie hingegen kann bereits ab Juni geerntet werden. Wichtig ist, dass der Sellerie vor dem ersten Frost im Herbst geerntet wird, da er sonst kaputtgeht. Schnittsellerie kann bereits im Juni geerntet werden. Wenn Du diesen komplett abgeschnitten hast, dann folgt die zweite und dritte Ernte im August und September.
Wie sollte geerntet werden?
Die Knolle beim Knollensellerie sollte bei der Ernte mindestens die Größe eines Tennisballs haben. Du kannst den Sellerie einfach aus dem Boden ziehen und mit einem Messer die Wurzel abtrennen.
Beim Stangensellerie kannst Du ab Juni bereits Stangen einzeln abschneiden. Du solltest dies aber vorsichtig machen, damit der unterirdische Teil nicht beschädigt wird. Die abgeschnittenen Stangen wachsen wieder nach. Zum Herbst hin solltest Du allerdings die komplette Knolle ernten.
Ab Juli kann die Ernte von Schnittsellerie erfolgen. Die Blätter und Stängel kannst Du einfach nach Bedarf frisch abschneiden. Wichtig ist, dass die Herzblätter stehen bleiben.
Sellerie: Fruchtfolge und Mischkultur
Sellerie sollte nicht neben anderen Doldenblütlern wie zum Beispiel Pastinake, Fenchel, Möhren oder Petersilie eingesetzt werden. Tomaten, Gurken, Salat oder Kohl sind gute Nachbarn für den Sellerie. Nach der Ernte des Sellerie solltest Du auf dem gleichen Platz für die nächsten vier Jahre kein Sellerie mehr einsetzen.
Rezepte und Kochideen
Sellerie kann in der Küche sehr vielseitig eingesetzt werden. Wir haben Dir ein paar Rezepte und Kochideen zusammengestellt.
Sellerie Suppe
Knollensellerie ist perfekt für warme Suppengerichte im Herbst und Winter geeignet. Du kannst neben Sellerie Zutaten wie Möhren und Kartoffeln verwenden. Am besten erhitzt Du Zwiebeln und Knoblauch in Öl in einem großen Topf. Dann gibst Du Gemüse- oder Hühnerbrühe dazu und anschließend die gewürfelten Möhren, Kartoffeln und Sellerie. Jetzt muss das Ganze nur noch nach Belieben gewürzt und aufgekocht werden. Wenn das Gemüse schön weich ist, kannst Du es pürieren. Fertig ist die Suppe! Schnell, einfach und gesund.
Sellerie als Gewürz
Schnittsellerie eignet sich super zum Würzen und als dekoratives Element auf Gerichten. So kannst Du zum Beispiel der Sellerie Suppe einen gewissen Kick geben, indem Du als letzten Schritt frischen Schnittsellerie über das Gericht gibst. Das verleiht dem Essen eine gewisse Frische und sieht gut aus.
Sellerie haltbar machen
Sellerie kann roh oder gekocht eingefroren werden und bei Bedarf aufgetaut werden. Wenn Du Stangensellerie im rohen Zustand eingefroren hast, hält er bis zu drei Monaten. Wenn Du ihn vorher blanchierst, kann er bis zu einem Jahr eingefroren bleiben. Wichtig ist, egal ob roh oder blanchiert, dass Du den Sellerie vorher gründlich putzt.
Knollensellerie kann im rohen Zustand bis zu sechs Monaten gefroren bleiben, gekochter Knollensellerie hingegen nur bis zu drei Monaten. Auch Schnittsellerie kann portionsweise eingefroren werden. Das Einfrieren von Sellerie ist vorteilhaft, da diese Methode sehr schonend ist und Vitamine sowie andere Nährstoffe fast komplett erhalten bleiben.
Wieso ist Sellerie so gesund?
Sellerie besitzt einen erhöhten Anteil an Kalium und Antioxidantien, welche für eine entwässernde und entzündungshemmende Wirkung im Körper sorgen. Sodbrennen und Magengeschwüre können durch die antioxidantischen Inhaltsstoffe des Sellerie gemindert und verhindert werden.
Ähnlich wie Ingwer unterstützt und stärkt Sellerie das Immunsystem und beugt so Erkältungen vor. Zudem werden Blutgefäße durch Sellerie geweitet. Dies sinkt den Blutdruck und verhindert Verkalkungen. Durch die Bestandteile Magnesium, Kalium und Calcium unterstützt Sellerie eine normale Nervenfunktion. Sellerie bringt viele Vorteile mit sich und sollte demnach in Deinem Ernährungsplan integriert sein.
Sellerie Saft Kur
Sellerie als Saft zu trinken gewann in den letzten Jahren immer mehr an Beliebtheit, vor allem in den sozialen Medien. Doch was soll die Kur versprechen? Die Sellerie Saft Kur besteht darin, jeden Morgen auf nüchternen Magen 500 ml frisch gepressten Sellerie Saft zu trinken. Dies soll den Körper einerseits mit einer Vielzahl an Vitaminen versorgen, andererseits wird die Verdauung, den Darm und den Magen unterstützt.
So richtig bekannt wurde die Saftkur durch den Amerikaner Anthony Williams. Er behauptet, dass Sellerie das Allheilmittel gegen viele Beschwerden sei. Die Wirkung entfaltet sich am besten, wenn der Saft frisch und pur noch vor dem Frühstück getrunken wird. In den darauffolgenden 30 Minuten soll man nichts zu sich nehmen. Wichtig ist, dass man die Menge nach und nach steigert und nicht sofort mit einem halben Liter beginnt. Sonst können laut Williams Entgiftungserscheinungen wie Kopfschmerzen oder Magenschmerzen auftreten.
Im folgenden Video erfährst Du mehr über die Vorteile von Sellerie Saft:
Weiterführende Quellen
Du willst Pflanzenjauche herstellen? Hier mehr erfahren.
Du willst mehr über die verschiedenen Dünger wissen? Hier mehr erfahren.